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Schlafstörungen in den Wechseljahren 

Etwa 9 Millionen Frauen in Deutschland befinden sich derzeit in der Menopause. Das Klimakterium, oft auch als Wechseljahre bezeichnet, umfasst den gesamten Übergangsprozess, der die Perimenopause, die Menopause und die Postmenopause einschließt. In unserem Beitrag betrachten wir verschiedene Ursachen für Schlafstörungen in den Wechseljahren sowie Behandlungsmöglichkeiten.

Menopause - ein bedeutsamer Abschnitt in der Lebensmitte 

Die Menopause markiert einen bedeutsamen Abschnitt im mittleren Lebensalter von Frauen, gekennzeichnet durch eine Umstellung der körpereigenen Hormonproduktion. Diese hormonelle Veränderung geht oft mit spürbaren physischen Anpassungen einher: Die Häufigkeit des Eisprungs nimmt ab, die Menstruation wird unregelmäßiger und setzt schließlich ganz aus, womit die reproduktive Phase einer Frau endet.

Dieser Prozess ist geprägt von hormonellen Veränderungen, insbesondere in der Produktion von Östrogen und Progesteron, die zu den unterschiedlichen Symptomen und Veränderungen führen, die mit den Wechseljahren assoziiert sind.

Jede Frau erlebt diese Zeit unterschiedlich: Das Erleben der Menopause wird grundsätzlich durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter persönliche Erfahrungen und Erwartungen, physische Zustände, soziale sowie familiäre Kontexte. 

Etwa ein Drittel aller Frauen erlebt die Wechseljahre ohne auffällige Beschwerden und berichtet, sich  während der Menopause nicht anders zu fühlen als zuvor. Ein weiteres Drittel erlebt leichte bis mäßige Beschwerden, die zwar stören, aber nicht übermäßig belastend sind. Das verbleibende Drittel leidet unter starken und beeinträchtigenden Symptomen.

Schlafstörungen in den Wechseljahren im Zuge der hormonellen Veränderungen während der Menopause 

Zu den häufigen Beschwerden, die im Zuge der hormonellen Veränderungen im sogenannten Klimakterium auftreten, zählen neben Hitzewallungen auch Schlafstörungen in den Wechseljahren: Viele Frauen in der Perimenopause, also der Zeit vor den Wechseljahren, leiden unter Schlafstörungen. Etwa 39 bis 60 % haben Probleme mit dem Einschlafen oder Durchschlafen, und bei etwa 26 % wird die Schlaflosigkeit sogar chronisch. Dies liegt oft an den hormonellen Veränderungen während dieser Phase, insbesondere dem Rückgang von bestimmten Hormonen wie Östrogen. Diese Hormone beeinflussen den Schlaf. Wenn ihr Spiegel sinkt, kann die Schlafqualität leiden.

Veränderte “innere Uhr” durch Mangel an Östrogen, Progesteron und Melatonin 

Auch die innere Uhr, die unseren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert, gerät während der Menopause oft durcheinander. Ein Mangel an Östrogen, Progesteron und Melatonin kann den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen und zu einer gestörten Schlafarchitektur führen. Der zirkadiane Rhythmus, der den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert, neigt dazu, sich während der Menopause nach vorne zu verschieben, was bedeutet, dass Frauen oft früher aufwachen und Schwierigkeiten haben, wieder einzuschlafen. Dies kann zu einem Gefühl der Schlaflosigkeit führen, wodurch sich Betroffene nicht richtig ausgeruht fühlen. Daneben gibt es weiter mögliche Ursachen für Schlafstörungen in den Wechseljahren, die wir nachfolgend genauer anschauen.

Hitzewallungen als aufrechterhaltender Faktor für Schlafstörungen in den Wechseljahren  

Während dieser Zeit können verschiedene Faktoren dazu beitragen, dass die Schlafprobleme bestehen bleiben. Dazu gehören anhaltende Hitzewallungen, die für viele Frauen eine belastende Begleiterscheinung dieser Lebensphase sind. Diese plötzlichen und intensiven Hitzegefühle können nicht nur den Schlaf stören, sondern auch zu einem gesteigerten Gefühl der Unruhe führen, was das Einschlafen erschwert. Die damit einhergehende physiologische Übererregung kann den Körper in einem Zustand der Wachsamkeit halten, der das Einschlafen weiter erschwert und zu einem gestörten Schlaf führen kann.

Weitere Faktoren, die den Körper aufwecken können, sind Grübeln und Sorgen über den Schlaf selbst. Außerdem haben viele Frauen Angst vor dem Altern, fühlen sich einsam oder machen sich Sorgen um ihre Gesundheit, was ebenfalls den Schlaf beeinträchtigen und so Schlafstörungen in den Wechseljahren fördern kann.

Psychosoziale Belastungen 

Psychosoziale Belastungen wie Ängste vor dem Altern, dem Empty Nest-Syndrom im Zusammenhang mit heranwachsenden Kindern, Gesundheitssorgen sowie der Verlust von Familienmitgliedern und Freunden können die Schlafqualität beeinträchtigen und so auch Schlafstörungen in den Wechseljahren weiter fördern. Denn diese emotionalen Belastungen können zu einer erhöhten Stressreaktion führen, die den Schlaf weiter beeinträchtigt und zu einem Teufelskreis aus Stress und Schlaflosigkeit führen kann.

Die Pflege von alternden Eltern und die nachlassende körperliche Leistungsfähigkeit können ebenfalls Belastungsfaktoren sein, die den Schlaf während der Menopause beeinträchtigen. So kann die Verantwortung für die Pflege älterer Angehöriger zu einem erhöhten Stressniveau führen, während die körperlichen Veränderungen, die mit dem Altern einhergehen, den Schlaf-Wach-Rhythmus weiter stören können.

Sorgen und Grübeln über den Schlaf 

Dysfunktionale Kognitionen wie Sorgen und Grübeln über den Schlaf spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung von Schlafstörungen in den Wechseljahren. Frauen in dieser Lebensphase können sich häufig in einen Teufelskreis aus Gedanken verstricken, indem sie sich Sorgen machen, dass sie nicht gut schlafen werden, was wiederum zu Angst vor dem Schlafengehen führt und den Schlaf weiter beeinträchtigt. Diese zirkulären Gedankenmuster können schwer zu durchbrechen sein und erfordern oft eine gezielte therapeutische Intervention. Insomnie und Schlafstörungen in den Wechseljahren sind auch durch spezifische hormonelle Veränderungen gekennzeichnet.

Konstant aufrechterhaltende oder auslösende Faktoren wie eine angespannte Haltung zum Schlaf und die Angst vor dem Schlafen selbst können ebenfalls die Schlafqualität beeinträchtigen. Frauen, die unter einer Insomnie, also behandlungsbedürftigen Schlafstörungen, in den Wechseljahren leiden, können oft in einen Teufelskreis geraten, in dem sie versuchen, ihren Schlaf zu kontrollieren, was letztendlich zu einer Verschärfung der Problematik führen kann. Die damit einhergehenden Gedächtnisprobleme, eingeschränkte Konzentration und Müdigkeit können das Tagesbefinden weiter verschlechtern und die Lebensqualität beeinträchtigen.

Behandlungsmöglichkeiten einer Insomnie in der Menopause 

Um Schlafstörungen zu behandeln, wird die Kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I) als Erstbehandlung empfohlen. Diese Therapie, sowohl in Präsenz als auch in digitaler Form wie in der DiGA somnio,  hat sich als wirksam erwiesen, um den Schlaf zu verbessern und so die Lebensqualität zu steigern. Empirische Evidenz unterstützt die Behandlung von Insomnie durch KVT-I für Frauen gerade auch während der Menopause: Für die KVT-I konnte zum Beispiel auch eine verbesserte Insomnie- und Depression-Symptomatik und gesteigerte Lebensqualität gezeigt werden. Zudem gibt es Befunde dafür, dass KVT-I stärkere Verbesserungen der Insomnie Symptomatik im Vergleich zu HRT, Antidepressiva, Yoga und Sport zeigt.

Zusätzlich besteht gegebenenfalls die Möglichkeit einer Hormontherapie, bei der zum Beispiel Progesteron- oder Östrogenpräparate bei Schlafstörungen in den Wechseljahren zum Einsatz kommen können. Die konkrete Ausgestaltung einer möglichen Medikation muss immer mit dem/der behandelnden Facharzt/Fachärztin besprochen und abgestimmt werden.

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Quellen

https://www.aerzteblatt.de/archiv/183884/Beschwerden-in-den-Wechseljahren-Nicht-nur-eine-Frage-der-hormonellen-Situation

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1389945718306750?via%3Dihub

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/wechseljahre-wissen-macht-cool/#:~:text=Derzeit%20sind%20in%20Deutschland%20etwa%209%20Millionen%20Frauen%20in%20den%20Wechseljahren

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