Der Teufelskreis der Insomnie
Insomnie gehört zu den sogenannten psychobiologischen Erkrankungen. Das bedeutet, dass sich körperliche Veränderungen und das eigene Verhalten gegenseitig beeinflussen. Dies kann im Schlimmsten Fall zu einer Verselbstständigung führen, die Betroffene nur schwer aus ihren Mustern ausbrechen lassen.
In diesem Zusammenhang wird häufig vom Teufelskreis der Insomnie gesprochen. Aber worum handelt sich dabei genau?
Bei Insomnie-Betroffenen verhindern kreisende Gedanken, Sorgen und negative Emotionen bezüglich des eigenen schlechten Schlafs (schlafhinderliche Kognition) das nächtliche Zur-Ruhe-Kommen und Einschlafen. Diese Gedanken führen in der Nacht zu einer mentalen sowie körperlichen Anspannung bzw. Wachheit (Aktivierung, „Hyperarousal”) und am nächsten Morgen zu Übermüdung, Konzentrationsverlust und Erschöpfung (Konsequenzen).
Man fühlt sich gerädert, ist deshalb schlecht gelaunt und schläft am nächsten Abend wieder schlecht ein, was die Besorgnis nur noch mehr verstärkt.
Ein Teufelskreis.
Viele versuchen mit veränderten Schlafgewohnheiten, z. B. durch andere Schlafenszeiten oder Tagschlafen (z.B. Mittagsschlaf), eine Verbesserung der Schlafsituation zu erreichen. Letztendlich führt dies aber nur zu einer weiteren Verschlechterung (Dysfunktionale Schlafgewohnheiten). Der Schlaf wird so immer mehr zum Feindbild und das Bett gedanklich mit Angst und Panik verknüpft.
Dieser Teufelskreis lässt sich nur durchbrechen, wenn die kreisenden Gedanken und Sorgen sowie falsche Vorstellungen auf den Schlaf identifiziert und durch eine „kognitive Umstrukturierung“ verändert werden.
Dieser Ansatz ist Bestandteil der kognitiven Verhaltenstherapie bei Insomnie, die als erste Behandlungsmethode bei Schlafstörungen von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin empfohlen wird. In der somnio App bei Schlafstörungen findest du dazu das Modul 5 „Kreislauf der Insomnie“ und das Modul 9 „Gedanken“.
Mehr zum Behandlungsansatz von somnio erfährst du übrigens hier.