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Schlafapnoe – wenn Atmung und Schlaf aus dem Takt geraten

Obstruktive Schlafapnoe ist eine weit verbreitete Schlafstörung, die die Lebensqualität vieler Menschen beeinträchtigt. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 1 Milliarde Menschen betroffen. In Deutschland leiden durchschnittlich etwa 30 % der Männer und 13 % der Frauen an obstruktiver Schlafapnoe. Mit zunehmendem Alter nimmt die Häufigkeit der Erkrankung deutlich zu.

Wodurch ist Schlafapnoe gekennzeichnet?

Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, bei der die Atmung während des Schlafs wiederholt aussetzt oder stark verringert wird. Dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, was eine Stressreaktion im Körper auslöst. Das Gehirn signalisiert dem Körper, die Atmung wieder aufzunehmen, wodurch Betroffene oft unbewusst aufwachen und tief einatmen. Diese Atempausen können sich mehrfach pro Nacht wiederholen und die Schlafqualität erheblich beeinträchtigen.

Neben der häufigsten Form der Erkrankung, der obstruktiven Schlafapnoe (OSA), bei der eine Blockierung der oberen Atemwege zu Atemaussetzern führt, existiert auch eine seltenere Form der Erkrankung, die zentrale Schlafapnoe (ZSA): Hierbei sendet das Gehirn keine ausreichenden Signale an die Atemmuskulatur, wodurch es zu Atemaussetzern kommt, obwohl die Atemwege offen sind.

Welche Symptome sind typisch für Schlafapnoe?

Die Symptome der Schlafapnoe lassen sich in nächtliche und tagsüber auftretende Beschwerden unterteilen:

Nächtliche Symptome:

  • Lautes und unregelmäßiges Schnarchen
  • Beobachtete Atemaussetzer während des Schlafes
  • Plötzliches Aufwachen mit Kurzatmigkeit oder Erstickungsgefühl

Tagessymptome:

  • Ausgeprägte Tagesmüdigkeit und Erschöpfung
  • Morgendliche Kopfschmerzen
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • Stimmungsschwankungen (z.B. Reizbarkeit, Depression)
  • Verminderte Leistungsfähigkeit

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für Schlafapnoe?

Die Hauptrisikofaktoren für obstruktive Schlafapnoe sind:

  • Übergewicht (BMI > 30)
  • Männliches Geschlecht (höheres Risiko)
  • Alter (steigendes Risiko ab 50)
  • Anatomische Faktoren (z. B. enger Rachen, große Mandeln)
  • Rauchen (etwa dreifach erhöhtes Risiko)
  • Alkohol & Beruhigungsmittel (entspannen die Atemwege)
  • Chronische Nasenverstopfung (erschwert die Atmung)
  • Vorerkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes, Herzinsuffizienz, PCOS)

Wie wird Schlafapnoe diagnostiziert?

Die Diagnose der Schlafapnoe erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus ausführlicher Schlafanamnese, körperlicher Untersuchung und einer Polysomnographie (PSG) (zum Beispiel im Schlaflabor): Bei dieser Untersuchung werden neben Atemfluss, Atemanstrengung und Sauerstoffsättigung auch verschiedene physiologische Parameter wie Hirnströme (EEG), Augenbewegungen (EOG), Muskelaktivität (EMG) und Herzfrequenz (EKG) kontinuierlich während des Schlafs aufgezeichnet.

Wie wird Schlafapnoe behandelt?

​Die Behandlung der Schlafapnoe umfasst verschiedene Ansätze:​

  • Positivdruck-Atemwegstherapie (PAP): Die häufigste Behandlungsmethode, bei der ein Gerät über eine Maske kontinuierlich Luftdruck liefert, um die Atemwege während des Schlafs offen zu halten.​ 
  • Lebensstiländerungen: Gewichtsabnahme, regelmäßige körperliche Aktivität, gesunde Schlafgewohnheiten, Einschränkung von Alkohol- und Koffeinkonsum sowie Rauchstopp können die Symptome verbessern.​
  • “Schnarchschiene”: Eine sogenannte Unterkieferprotusionsschiene wird individuell angepasst, um Unterkiefer oder Zunge in eine Position zu bringen, die die Atemwege offen hält.​
  • Implantierbare Geräte: Neuere Therapien umfassen Geräte, die die Zungenmuskulatur stimulieren, um die Atemwege offen zu halten.​
  • Chirurgische Eingriffe: In bestimmten Fällen können Operationen erforderlich sein, um die Atemwege zu erweitern oder Hindernisse zu entfernen.
Sebastian's Erfahrungen mit somnio

Wann sollte ich Schlafprobleme ärztlich abklären lassen?

Falls du über mehrere Wochen schlecht schläfst und dich tagsüber erschöpft und müde fühlst, möglicherweise auch Leistungs- und/oder Konzentrationsprobleme hast, solltest du ärztlichen Rat einholen. Neben der Schlafapnoe gibt es weitere Schlafstörungen, die sich effektiv behandeln lassen – z. B. eine Insomnie, die sich mit der kognitiven Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I) nachweislich wirksam behandeln lässt. 

Diese kannst du auch in digitaler Form durchführen – zeit- und ortsunabhängig und ohne langes Warten auf einen Therapieplatz: Die Schlaf-App somnio setzt die kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I) in digitaler Form um und ermöglicht dir somit einen zeit- und ortsunabhängigen Zugriff auf diese effektive Behandlungsform bei Insomnie. somnio ist eine dauerhaft zugelassene digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) und kann als App auf Rezept von deinem Arzt/deiner Ärztin oder Psychotherapeut:in verordnet werden, sodass die Kosten für somnio zu 100% von allen gesetzlichen und den meisten privaten Krankenversicherungen übernommen werden. 

Fazit: Das solltest du bei Verdacht auf Schlafapnoe tun

Schlafapnoe ist eine ernsthafte Erkrankung, die unbehandelt zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen kann. Wenn du Symptome einer Schlafapnoe oder einer anderen Schlafstörung bei dir bemerkst, zögere nicht, eine Arztpraxis aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Schlafapnoe kann langfristige gesundheitliche Folgen verhindern. 

Vorherigen Beitrag lesen:

Meine Erfahrungen mit somnio: "Insomnie und Schlafapnoe endlich im Griff"

Quellen

https://www.msdmanuals.com/de/profi/lungenkrankheiten/schlafapnoe/obstruktive-schlafapnoe

https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/8718-sleep-apnea

https://www.resmed.de/patienten/schlafapnoe/was-ist-schlafapnoe

https://www.msdmanuals.com/de/profi/lungenkrankheiten/schlafapnoe/zentrale-schlafapnoe

https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/sleep-apnea/symptoms-causes/syc-20377631

https://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/die-aerztliche-begutachtung/schlafapnoe?epediaDoi=10.1007%2F978-3-662-61937-7_32

https://www.nhlbi.nih.gov/health/sleep-apnea/treatment

https://www.aerzteblatt.de/archiv/81284/Schlafstoerungen-Kognitive-Verhaltenstherapie-als-Mittel-der-ersten-Wahl

https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/schlafstoerungen/prognose-verlauf

https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/schnarchen-schlafapnoe/konservative-behandlung-beim-hno-arzt.html

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