Meine Erfahrungen mit somnio: "Insomnie und Schlafapnoe endlich im Griff"
Schlafstörungen können viele Gesichter haben – doch was passiert, wenn sich gleich zwei chronische Schlafprobleme überlagern? Nach der Diagnose einer Autoimmunerkrankung entwickelte der 60-jährige Gunter aus Schleswig-Holstein eine Schlafapnoe, die mit einem APAP-Gerät von ResMed behandelt wurde. Doch bald darauf folgte eine Insomnie, die seinen Schlaf weiter beeinträchtigte. Diese Kombination aus Schlafapnoe und Insomnie wird als COMISA ("Comorbid Insomnia and Sleep Apnea") bezeichnet und erschwert die Therapie, da sich beide Störungen gegenseitig verstärken können.
Nach mehreren Aufenthalten in Schlaflaboren fand Gunter mit der Schlaf-App somnio schließlich eine Lösung, um seine Insomnie-Symptome parallel zu seiner bestehenden OSA-Therapie wirksam zu behandeln. Durch gezieltes Schlaftraining gelang es ihm, seinen Schlafrhythmus wieder zu stabilisieren. Im Interview erzählt er von den Herausforderungen seiner COMISA-Erkrankung und wie ihm die Kombination aus APAP-Therapie und digitaler kognitiver Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) mit somnio wieder zu erholsamem Schlaf verholfen hat.
Lieber Gunter, seit wann leidest du an Schlafstörungen?
"Ich leide seit 2016 an einer Autoimmunerkrankung. Eines der Symptome dieser Erkrankung ist die Entwicklung einer Schlafapnoe. Das ist etwa 2017 aufgefallen, wobei man damals noch nicht den Zusammenhang mit der Autoimmunerkrankung erkannt hatte. Erst 2020, als die offizielle Diagnose meiner Erkrankung vorlag, wurde damit auch der Zusammenhang mit der Schlafapnoe bestätigt."
Wie hat sich die Schlafapnoe bemerkbar gemacht?
"Ungefähr ein halbes Jahr nach Beginn der Erkrankung fing ich nachts an, extrem zu schnarchen und hatte Atemaussetzer – das war vorher nicht der Fall. Ich ging daraufhin ins Schlaflabor der Uniklinik Lübeck, wo eine Schlafapnoe diagnostiziert wurde. Anschließend erhielt ich ein APAP-Gerät, das ich seitdem jede Nacht verwende, um die Atemaussetzer zu minimieren.
Nachdem ich mit dem APAP-Gerät gestartet hatte, verbesserte sich mein Schlaf für etwa ein Jahr. Doch dann entwickelte ich zusätzlich zur Schlafapnoe eine Insomnie, die sich in Form von Durchschlafproblemen und einem völlig gestörten Schlafrhythmus äußerte."
Wie hat sich die Insomnie ausgewirkt?
"Ich leitete ein Ingenieurbüro, reduzierte zwar aufgrund meiner Erkrankung meine Arbeitszeit, aber die Verantwortung gegenüber den 15 Mitarbeitenden blieb. Die Kombination aus Schlafproblemen, beruflicher Belastung und meiner Grunderkrankung führte dazu, dass meine Schlafqualität immer weiter abnahm. In der schlimmsten Zeit schlief ich nur noch zwei bis drei Stunden pro Nacht und lag ab 3 Uhr morgens wach. Das führte zu einer ausgeprägten Fatigue*, die ich mehrmals behandeln ließ. Vor einem Jahr zog ich dann die Reißleine und ging in eine Reha."
Wie wurde deine Insomnie untersucht und therapiert?
"Ich war unter anderem in einem neurologischen Schlaflabor, in dem mir ein Schlafmediziner erklärte, dass mein Schlafrhythmus komplett gestört sei und neu aufgebaut werden müsse. Er empfahl mir die digitale Gesundheitsanwendung somnio, insbesondere wegen der Methode der Schlafrestriktion. Dabei wird die Schlafdauer zunächst reduziert, um den Schlafdruck zu erhöhen. Ziel ist es, dass der Körper lernt, wieder effizienter zu schlafen. Er erklärte mir, dass mein Gehirn regelrecht 'falsch programmiert' sei – ich lag im Bett, konnte nicht schlafen und die Wachphasen wurden immer länger."
Wie verlief deine Therapie mit somnio?
"Vor somnio habe ich eine DiGA für MS-Patienten genutzt und dort bereits einige theoretische Grundlagen kennengelernt. Dennoch habe ich mit somnio wieder bei Null gestartet. Vor allem die Bettzeitverkürzung war für mich ein komplett neuer Ansatz und wurde zum wichtigsten Teil des Trainings. Mein Ziel war es, wieder zu einem vernünftigen Schlafrhythmus zurückzufinden."
Wie ging es dir mit der Bettzeitverkürzung?
"Anfangs dachte ich: 'Das geht gar nicht!' Ich war ohnehin schon permanent müde und sollte dann meine Schlafzeit noch weiter verkürzen – in mehreren Schritten um jeweils 15 Minuten. Der Schlafdruck, der sich dadurch aufbaute, wurde enorm. Dann kam aber der große Aha-Moment: Ich legte mich ins Bett und schlief einfach ein – und durch. Ich wachte erst wieder auf, als der Wecker klingelte. Mir wurde bewusst, dass ich vorher vermutlich einfach zu lange im Bett lag. Nach zwei bis drei Durchgängen der Bettzeitverkürzung wurde mein Schlaf plötzlich tief und erholsam. Die Schlafzeit wurde dann langsam wieder verlängert, bis ich mein optimales Fenster gefunden hatte – aktuell liegt meine Bettzeit bei etwa 6 Stunden und 30 Minuten."
Haben sich deine Schlafprobleme verbessert?
"Ja, absolut! Die Tagesmüdigkeit, die mich lange belastet hatte, ist komplett verschwunden. Früher schlief ich oft nur vier Stunden, lag dann stundenlang wach. Durch die schrittweise Erhöhung des Schlafdrucks hat sich das Problem umgekehrt.
Mittlerweile gehe ich um Mitternacht ins Bett und schlafe bis etwa 6:30 Uhr. Ich wache von allein auf – ein Wecker ist nicht mehr nötig. Morgens trage ich direkt meine Daten ins somnio Schlaftagebuch ein."
Wie wirkt sich das auf deinen Alltag aus?
"Nach der Reha wurde mir geraten, nicht mehr zu arbeiten und in Frührente zu gehen. Das Zusammenspiel all dieser durchgeführten Maßnahmen hat dazu beigetragen, dass mein Alltag jetzt sehr gut funktioniert. Die ausgeprägte Tagesmüdigkeit ist weg, und ich fühle mich wieder leistungsfähig."
Du nutzt somnio durch eine Folgeverordnung nun bereits zum zweiten Mal. Wie hilft dir somnio aktuell?
"Ich habe mir somnio erneut verschreiben lassen, um mein Wissen weiter zu vertiefen und sicherzustellen, dass mein stabiler Schlafrhythmus langfristig erhalten bleibt. Ich bin zuversichtlich, dass ich es dann alleine schaffe. Und sollte sich mein Schlaf doch irgendwann einmal wieder verschlechtern, dann kann ich mir gut vorstellen, mir somnio erneut verschreiben zu lassen, um gezielt nachzujustieren."
Nutzt du das APAP-Gerät weiterhin?
"Ja, unbedingt. Ich habe es einmal im Urlaub vergessen und mein Schlaf war sofort katastrophal. Auch im Schlaflabor wurde festgestellt, dass ich ohne das Gerät nicht ohne Hyperarousal** schlafen kann. Selbst mit APAP habe ich immer noch einen AHI-Wert*** von 5–8, also nicht völlig unauffällige Atemaussetzer, aber eine deutliche Verbesserung."
Wie bewertest du die Anwendung von somnio zusätzlich zu deiner OSA-Therapie?
"Die Kombination aus digitalem Schlaftraining mit somnio und meinem APAP-Gerät war für mich wirklich ideal. Das Gerät sorgt für eine bessere Atmung und somnio hat meinen Schlafrhythmus wieder stabilisiert. Ohne beides wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin."
Vielen Dank!
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* Fatigue ist ein Syndrom, das als Begleiterscheinung verschiedener chronischer Krankheiten auftritt und sich u.a. durch Müdigkeit und Erschöpfung auszeichnet und sich durch Ruhephasen nicht wesentlich bessert (siehe https://deutsche-fatigue-gesellschaft.de/fatigue/was-ist-fatigue/).
** Ein Hyperarousal ist eine Form von Übererregbarkeit des autonomen Nervensystems und besteht auf vegetativer, motorischer, emotionaler und kognitiver Ebene. Die Symptome, die sich u.a. durch innere Unruhe, starke negative Emotionen auf das Nicht-Schlafen-Können, Herzklopfen, Schwitzen sowie dem Gefühl, nicht abschalten zu können, auszeichnen, können eine Obstruktive Schlafapnoe weiter verstärken (siehe https://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/enzyklopaedie-der-schlafmedizin/stress-und-hyperarousal?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54672-3_212).
*** Der AHI Wert (AHI = Apnoe-Hypopnoe-Index) gibt die Anzahl der Atmungsstörungen im Schlaf pro Stunde wieder und spielt eine zentrale Rolle bei der Diagnose schlafbezogener Atmungsstörungen, wie z. B. der Obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Ein Wert von 5-10 definiert eine leichte Form der Schlafapnoe (siehe https://www.resmed-healthcare.de/schlafapnoe/schnarchen-naechtliche-atemaussetzer/ahi/).