Was passiert, wenn man nicht schläft?
Schlaf ist ein fundamentales Bedürfnis des Menschen, entscheidend für unsere physische, mentale und emotionale Gesundheit. Doch was passiert, wenn man über einen längeren Zeitraum nicht gut schläft? Schlafmangel kann gegebenenfalls schwerwiegende Folgen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben, darunter Beeinträchtigungen der kognitiven Leistung sowie ein erhöhtes Risiko für psychische und physische Erkrankungen.
Im Folgenden erfährst du, wie sich Schlafmangel auf Körper, Geist und Psyche auswirken kann und wann du medizinische Hilfe suchen solltest.
- Welche Faktoren verursachen Schlafmangel?
- Was passiert, wenn man kurzfristig nicht schläft?
- Was sind die Folgen von lang anhaltendem Schlafmangel?
- Was passiert, wenn man mehrere Tage nicht schläft?
- Kann man an Schlafentzug sterben?
- Fazit: Was passiert, wenn man nicht schläft, zeigt uns, wie wichtig ausreichender Schlaf ist.
- Quellen
Welche Faktoren verursachen Schlafmangel?
Schlafmangel kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, die sowohl physischer als auch psychischer Natur sein können. Die wichtigsten Ursachen sind:
- Stress: Bei Schlafschwierigkeiten kann gegebenenfalls Stress die Ursache sein. Er wirkt sich auf unser Nervensystem aus und kann das Einschlafen sowie das Durchschlafen erschweren.
- Krankheiten: Verschiedene medizinische Bedingungen wie chronische Schmerzen, Asthma, Refluxkrankheit, Schilddrüsenprobleme oder psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen können Schlafmangel verursachen.
- Arbeitsbelastung und Arbeitszeiten: Lange Arbeitszeiten, Schichtarbeit und die Anforderungen unseres modernen Lebens können unter Umständen den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus stören und zu Schlafmangel führen.
- Elektronische Geräte: Die Nutzung von elektronischen Geräten vor dem Schlafengehen könnte durch das blaue Licht, das sie ausstrahlen, die Melatoninproduktion stören und so das Einschlafen erschweren.
Diese Punkte stellen nur eine Auswahl möglicher Ursachen von Schlafmangel dar. Falls du zu wenig schläfst und deinen Schlafproblemen auf den Grund gehen möchtest, kannst du an diesen Punkten ansetzen und darauf aufbauend deine individuellen Gewohnheiten überprüfen.
Was passiert, wenn man kurzfristig nicht schläft?
Auch kurze Phasen von Schlafentzug können weitreichende Auswirkungen auf Körper und Gehirn haben. Innerhalb von nur 24 Stunden ohne Schlaf können sich unter Umständen sowohl kognitive als auch physische Beeinträchtigungen bemerkbar machen. Im Folgenden zeigen wir auf, was passiert, wenn man einen ganzen Tag nicht schläft.
Kognitive Beeinträchtigungen
- Gedächtnisprobleme: Schlafentzug kann die Funktion des Hippocampus beeinträchtigen. Dieser Bereich des Gehirns ist für die Fähigkeit, Informationen zu speichern und abzurufen, entscheidend.
- Verminderte Aufmerksamkeit: Schlafentzug kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Ablenkungen führen. Die Fähigkeit, sich auf Aufgaben zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben, nimmt ab.
- Gesteigerter Stress: Eine Studie hat gezeigt, dass Schlafentzug das Gleichgewicht von Cortisol und anderen Stresshormonen stört und so das Stressniveau erhöhen kann.
Physische Effekte
- Immunsystemschwäche: Der Mangel an Schlaf kann das Immunsystem schwächen, was die Anfälligkeit für Infektionen erhöht.
- Heißhunger: Schlafmangel kann zu einem gesteigerten Verlangen nach kalorienreicher, ungesunder Nahrung führen, sodass Betroffene schneller zu fett- und zuckerreichen Lebensmitteln greifen.
Was sind die Folgen von lang anhaltendem Schlafmangel?
Länger andauernder Schlafmangel kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, die sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit betreffen. Im Folgenden gehen wir darauf ein, was passiert, wenn man über einen längeren Zeitraum zu wenig oder gar nicht schläft:
Herz-Kreislauf-Probleme
- Erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen: Chronischer Schlafmangel ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, darunter Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Gewichtszunahme und Diabetes
- Gewichtszunahme Langfristiger Schlafmangel kann zu Gewichtszunahme und Adipositas beitragen. Studien legen eine Verbindung von zu kurzer Schlafdauer mit einem erhöhten Body-Mass-Index (BMI) und Adipositas nahe.
- Erhöhtes Diabetesrisiko: Dauerhafter Schlafmangel kann unter Umständen die Glukosetoleranz und die Insulinsensitivität beeinträchtigen und so das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen.
Psychische Gesundheit: Depressionen und Angstzustände
- Depressionen: Ein Mangel an Schlaf steht in engem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Depressionen. Eine Studie von 2011 zeigt, dass Schlafprobleme möglicherweise Depressionen vorangehen können und ein Risikofaktor für deren Entwicklung sein können.
- Angstzustände: Ebenso kann anhaltender Schlafmangel zu einem erhöhten Risiko für Angststörungen führen. Forschungsarbeiten belegen den Zusammenhang zwischen Schlafproblemen und der späteren Entwicklung von Angststörungen.
Was passiert, wenn man mehrere Tage nicht schläft?
Extremfälle von Schlafentzug führen zu signifikanten psychischen und physischen Veränderungen im Körper. Im Folgenden findest du eine Übersicht über die Auswirkungen nach 48 und 72 Stunden ohne Schlaf.
Das passiert, wenn man 2 Tage nicht schläft:
- Erhöhte Reizbarkeit und Stress: Die Fähigkeit, Stress zu bewältigen, nimmt ab, was zu einer erhöhten Reizbarkeit führt.
- Verschlechterung kognitiver Funktionen: Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfähigkeit werden erheblich beeinträchtigt.
- Immunschwäche: Die Immunantwort schwächt sich ab, was die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht.
Das sind die Folgen, wenn man 3 Tage nicht schläft:
- Halluzinationen: Visuelle und auditive Halluzinationen können auftreten, ähnlich den Symptomen einer Psychose.
- Schwere kognitive Beeinträchtigungen: Logisches Denken und Urteilsvermögen können stark beeinträchtigt sein.
- Extreme Müdigkeit: Die körperliche Erschöpfung kann unter Umständen einen kritischen Punkt erreichen, und Betroffene fallen gegebenenfalls öfter unbeabsichtigt in einen Sekundenschlaf.
Kann man an Schlafentzug sterben?
Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass Schlafmangel allein unmittelbar zum Tod führt. Langfristig kann jedoch chronischer Schlafmangel zu ernsthaften, potenziell lebensbedrohlichen Gesundheitsproblemen führen.
Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine ausgewogene Schlafdauer entscheidend für unsere Gesundheit und unser langes Leben ist, da sowohl zu wenig als auch zu viel Schlaf mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden sind.
Fazit: Was passiert, wenn man nicht schläft, zeigt uns, wie wichtig ausreichender Schlaf ist.
Schlaf ist einer der Grundpfeiler unserer Gesundheit. Guter Schlaf stärkt das Gedächtnis und hebt unsere Stimmung, kann unser Herz schützen und insgesamt somit dazu beitragen, länger zu leben. Und im Umkehrschluss: Was im Körper passiert, wenn man nicht schläft, kann unsere Gesundheit unter Umständen stark belasten. Schlafmangel kann schon nach kurzer Zeit unsere Aufmerksamkeit und Stimmung beeinträchtigen und auf lange Sicht ernsthafte Gesundheitsprobleme wie Herzkrankheiten, Diabetes und psychische Erkrankungen mit sich bringen.
Untersuchungen zeigen, dass sowohl zu wenig als auch zu viel Schlaf mit einem höheren Risiko für frühen Tod verbunden sein kann. Dies unterstreicht, wie wesentlich ein ausgewogenes Maß an Schlaf für unsere Gesundheit ist.
Es ist wichtig, die Rolle des Schlafs im Alltag ernst zu nehmen. Dies bedeutet auch, professionelle Unterstützung zu suchen, falls du unter Schlafstörungen leidest. Dein Hausarzt/deine Hausärztin kann eine Diagnose stellen und eine zu deinen Beschwerden passende Behandlung verordnen.
Im Falle einer von einer/m Fachmediziner:in diagnostizierten Insomnie gilt die kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I) als wirksame Behandlungsmethode. Die Behandlung kann sowohl in einer Praxis für Psychotherapie als auch digital wie mit der Schlaf-App somnio erfolgen.
Quellen
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